Nicht die Kamera ist für gute Bilder verantwortlich, sondern das Objektiv. Bei der Auswahl des richtigen Objektives für die eigenen Ansprüche gibt es einiges zu beachten. Die Qualität des Objektives ist hierbei besonders wichtig und hängt von zahlreichen Faktoren ab. Die Qualität kann von Anbieter zu Anbieter sehr stark variieren. Hierbei geht es allerdings nicht um die Frage, ob es sich um ein schlechtes oder um ein gutes Objektiv handelt, sondern über die Angemessenheit und Verhältnismäßigkeit. Ein Hobbyfotograf sollte sich nicht direkt für ein Profi-Equipment entscheiden, sondern zunächst einmal mit einem Kitobjektiv üben. Ein gutes Auge für die kleinen, aber feinen Unterschiede der Objektive kommt erst mit der Erfahrung. Nur wenn die Ansprüche mit den Jahren ansteigen, kann auch auf ein Profi-Objektiv zurückgegriffen werden. Dennoch schadet es nicht, sich über die unterschiedlichen Qualitätskriterien zu informieren.
Die Verarbeitungsqualität
Bei einem Objektiv kommt es im ersten Schritt auf den ersten Eindruck an. Dabei sollte darauf geachtet werden, welches Material für das Gehäuse und das Bajonett verwendet wurde. Die Verarbeitungsqualität sollte ebenfalls beurteilt werden. Dabei kann darauf geachtet werden, ob das Objektiv wetterfest konstruiert wurde. Abhängig von dem eigenen Anspruch muss das Objektiv mehr oder weniger aushalten. Einsteiger sollten auf ein solides Zoomobjektiv oder zu einer preiswerten Festbrennweite greifen, während Profi-Fotografen zu einem hochwertigen und wetterfesten Objektiv greifen sollten. Diese Linsen sind auch stärkeren Belastungen gewachsen, diese sind so konstruiert, dass Staub, Dreck, Feuchtigkeit und hohe Temperaturschwankungen dem Equipment nichts anhaben können.
Linsen und Mechanik
Die verbaute Technik ist ausschlaggebend über die Abbildungsleistung des Bildaufnahmegerätes. Die Güte und Verarbeitung der Linse, aber auch die Präzision der Feinmechanik sowie Elektronik, mit welcher die Linse gesteuert wird, können sich von Equipment zu Equipment unterscheiden. Eine niedrige Qualität bei der Linse kann schnell zum Problem werden und eine niedrige optische Auflösung verursachen. Zudem kann es zu einer Verzeichnung oder zu chromatischen Aberrationen kommen. Sollte etwas mit der Feinmechanik nicht funktionieren, hat das einen negativen Einfluss auf die Treffsicherheit des automatischen Fokus.
Eine gute Verarbeitungsqualität im Inneren des Objektives sollte auch bei einem Einsteiger-Objektiv gegeben sein. Im besten Fall liest man in einschlägigen Foren über das Objektiv der Begierde nach oder sucht nach glaubwürdigen Testberichten und Rezessionen, ob bereits gewisse Probleme aufgetreten sind.
Die optische Auflösung
Jedes Objektiv hat eine bestimmte optische Auflösung, die maßgeblich von der Qualität der Linse abhängig ist. Die optische Auflösung gibt dabei an, wie viele Linsen noch getrennt voneinander dargestellt werden können. Dieser Wert kann bei den meisten Objektiven mal höher oder niedriger sein, abhängig davon, wie sich die Brennweite und die Blende einstellen lassen. Eine weit geöffnete Blende oder die längste bzw. kürzeste Brennweite verschlechtern die optische Auflösung. Die meisten Objektive haben konstruktionsbedingt eine geringe optische Auflösung.
Lichtstärke und die maximale Blendenöffnung
Die Blende eines Objektivs hat einen großen Einfluss auf die Belichtung. Umso weiter die Blende geöffnet ist, desto lichtstärker ist das Bild. Der Blendenwert variiert bei den Zoomobjektiven abhängig von der Brennweite. Umso höher der Brennwert ist, umso weiter muss die Blende geschlossen werden. Dabei können besonders hochwertige Objektive über den gesamten Brennweitenbereich einen gleichbleibenden Blendenwert bieten. Diese Eigenschaft wird nur von Festbrennweiten übertroffen, welche konstruktionsbedingt, die am weitesten offenen Blenden bieten und somit auch am lichtstärksten sind.
Weitere Abbildungseigenschaften und Kriterien
Abhängig von der Art des Objektives können auch andere Abbildungseigenschaften einen großen Einfluss auf die Qualität des Bildes haben. Der wohl wichtigste Aspekt ist die Verzerrung. Vor allem Weitwinkelobjektive sind hiervon betroffen. Verzerrungen sind sichtbar an Linien im Bild, welche sich zum Rand hin verkrümmen. Diese Fehler lassen sich aber mit der entsprechenden Software am PC korrigieren. Auch Vignettierungen lassen sich mit der richtigen Software entfernen. Unter Vignettierung versteht man, dass das Bild am Rand dunkler wird. Der Bildfehler trifft bei offenen Blenden auf und ist bei hochwertigen Objektiven nicht so stark ausgeprägt.